Eingang zum Gemeindezentrum der St. Nicolaikirche Lüner Straße 15 in Lüneburg

Wir über uns

Wir sind eine Selbsthilfegruppe

Wer zu uns kommt, kann Hil­fe bekom­men und zu ande­rer Zeit ent­spre­chend mit den eige­nen Erfah­run­gen und Mög­lich­kei­ten Hil­fe geben. Aus die­ser Gegen­sei­tig­keit lebt unse­re Arbeit.
Sie hat 1986 begon­nen, als sich eine klei­ne Gesprächs­grup­pe zusam­men­setz­te. Am 1. Dezem­ber 1988 grün­de­ten wir einen gemein­nüt­zi­gen Ver­ein mit Sat­zung im Bun­des­ver­band der Ange­hö­ri­gen psy­chisch Kran­ker e. V. (BApK).

1989 wur­den wir Grün­dungs­mit­glied der Arbeits­ge­mein­schaft der Ange­hö­ri­gen psy­chisch Kran­ker in Nie­der­sach­sen und Bre­men (AANB). Wir sind, wie die AANB, Mit­glied im Deut­schen Pari­tä­ti­schen Wohl­fahrts­ver­band.
Die Ver­eins­bil­dung hat vie­les, was wir tun, erst mög­lich gemacht. Die Wahr­neh­mung unse­rer Ange­bo­te hängt aller­dings nicht von der Mit­glied­schaft ab.

Chris­ta Ale­feld möch­ten wir an die­ser Stel­le geden­ken, die seit Grün­dung der Grup­pe ihr Herz und Motor war.
Sie wur­de am 7. 9. 1928 in Ber­lin gebo­ren und starb am 9. 12. 2020 in Lüne­burg. Sie ist für ihr uner­müd­li­ches Ein­tre­ten für die Inter­es­sen und Belan­ge psy­chisch Kran­ker und deren Ange­hö­ri­ger mit dem Bun­des­ver­dienst­kreuz aus­ge­zeich­net worden.

Seit Beginn unse­rer Arbeit steht der per­sön­li­che Aus­tausch im Mit­tel­punkt. Er geschieht selbst­ver­ständ­lich in per­sön­li­chen Kon­tak­ten, vor allem aber in unse­rem Gesprächs­kreis.
Hier kön­nen wir erfah­ren, wie sich all­mäh­lich das läh­men­de Gefühl der Hilf­lo­sig­keit lockert, ein Käfig sich lang­sam öffnet.

Wir bie­ten in unse­rer Gesprächs­run­de denen, für die das heu­te wich­tig ist, Raum zu erzäh­len, was sie belas­tet.
Im anschlie­ßen­den Gespräch zeigt sich, dass jeder die vor­ge­stell­te Situa­ti­on auf sei­ne eige­ne Art wahr­ge­nom­men hat. Im Aus­tausch die­ser Sicht­wei­sen erge­ben sich oft Anre­gun­gen zu ande­ren Ver­hal­tens­wei­sen. Man­che Pro­ble­me begeg­nen uns immer wie­der. Sie wer­den auf­ge­grif­fen in den psy­cho­lo­gi­schen Halb­tags­se­mi­na­ren, die wir zwei­mal jähr­lich anbieten.

Als Selbst­hil­fe­grup­pe haben wir die Mög­lich­keit, unse­re Erfah­run­gen bei Ver­an­stal­tun­gen und in Gre­mi­en gel­tend zu machen.

Im Sozi­al­psych­ia­tri­schen Ver­bund des Land­krei­ses sind wir seit den neun­zi­ger Jah­ren ver­tre­ten. Wir nut­zen hier die Mög­lich­keit, von Fall zu Fall auf Män­gel in der Ver­sor­gung psy­chisch Kran­ker hin­zu­wei­sen und mit ande­ren zusam­men auf Lösun­gen hinzuwirken.

Die psych­ia­tri­sche Kli­nik lädt zwei­mal im Jahr zu Tria­lo­gen ein. Das sind öffent­li­che Gesprä­che zwi­schen Psych­ia­trie­er­fah­re­nen, Behand­lern und Ange­hö­ri­gen. Jede der drei Grup­pen gibt im Wech­sel das The­ma vor. Man­che Tria­lo­ge haben zu dau­er­haf­ten Initia­ti­ven geführt:
2004 ent­wi­ckel­te sich dar­aus die Unab­hän­gi­ge Beschwer­de­stel­le UBS. 2011 nahm der Kri­sen­dienst Psych­ia­trie Lüne­burg sei­ne Arbeit auf, der Sofort­hil­fe leis­tet bei see­li­schen Kri­sen und psych­ia­tri­schen Not­fäl­len.
Wei­te­re Infor­ma­tio­nen: Sie­he wich­ti­ge Adres­sen.

Als die psych­ia­tri­sche Kli­nik 1999 begann ihr 100-jähriges Jubi­lä­um vor­zu­be­rei­ten, nah­men auch Ange­hö­ri­ge dar­an teil. Aus die­ser Arbeit ist die Gedenk­stät­te für die Opfer der NS-Psychiatrie her­vor­ge­gan­gen, die von einem Arbeits­kreis betreut wird. Auch hier wirkt ein Ver­tre­ter der Ange­hö­ri­gen­grup­pe mit.
2015 ent­stand dar­aus die Euthanasie-Gedenkstätte, die sich 2020 um das „Alte Gärt­ner­haus“ auf dem PKL-Gelände erwei­ter­te und jetzt Bil­dungs­zen­trum ist. Im Bade­haus des Was­ser­turms, dem alten Ort der Gedenk­stät­te, wird bis 2023 ein Doku­men­ta­ti­ons­zen­trum ent­ste­hen mit einer Dauerausstellung.

Wir neh­men an den von der Kon­takt­stel­le KIBIS ver­an­stal­te­ten Tref­fen der Selbst­hil­fe­grup­pen teil und an den Selbst­hilfeta­gen alle zwei Jahre.